Die Störche 2023

 
Die Störche kamen in diesem Jahr sehr früh aus ihren Winterquartieren zurück. Die ersten Westflieger wurden im Landkreis bereits im Februar gesichtet.
Unsere Störche, die traditonell als Ostflieger kurz vor dem 1. April ankommen, waren ebenfalls früher dran. Mitte März landete die Störchin und begann das Nest aufzuräumen und auf ihren Partner zu warten. Nach Tagen des Wartens erfuhren wir, dass dieser bereits vor ihr angekommen war und statt zu warten ins Nachbardorf umgezogen war, wo er eine neue Partnerin hatte.Zum Glück ging die Geschichte für Grabaus Störchin gut aus:


Nach einer Woche des Wartens ließ sich ein junger Storch auf dem Nest nieder und die Chemie stimmte sofort. Er brachte emsig bei jedem Nestanflug Bau- und Polstermaterial mit und nach wenigen Tagen konnten wir auch Paarungen beobachten. Mitte Mai müssen die beiden Küken geschlüpft sein, ca. 3 Wochen später waren sie so groß, dass wir sie von unten sehen konnten, und in der Woche zwischen dem 17. und dem 24. Juli machte erst der eine, dann der andere Jungstorch seinen Jungfernflug. Danach waren sie tagsüber streckenweise unterwegs, wurden aber immer noch im Nest gefüttert und dort auch in Nestbau geschult.
Bis Mitte August mussten sie alles für Störche Wesentliche gelernt haben, denn dann sammeln sich die Jungstörche bereits zu ihrem ersten großen Flug gen Süden. 3 Tage nach dem Abflug der Jungstörche kam Nr. 2 noch einmal zurück. Abends saß er plötzlich im Nest und bettelte um Futter. Er hatte wohl die selbständige Futtersuche noch nicht gut genug beherrscht. Ein paar Tage später war er aber dann mit dem nächsten durchziehenden Trupp abgereist. Vater und Mutter Storch haben sich noch zwei Wochen lang von den Strapazen der Jungenfürsorge erholt, bevor sie gen Süden starteten. Sie standen allabendlich auf den umliegenden Wiesen in der Abendsonne und konnten ihre Beute endlich selbst verspeisen.