Eibes Küken

Das ist unsere Zwergwyandotte Eibe, die eines Tages bei der abendlichen Rückkehr der Hühner in den Stall fehlt. Auch am nächsten Tag war sie unauffindbar und wir fürchteten, dass ein Fressfeind sie aus dem offenen Hühnerauslauf geholt hatte. Doch am nächsten Morgen tauchte sie plötzlich wieder zur Fütterung auf. So ging es mehrere Tage bis Oliver sie schließlich in einem versteckten Winkel unserer Scheune in einem Hohlraum unter lagerndem Holz fand: Sie saß da und brütete. 

Wir staunten nicht schlecht , als wir feststellten, dass diese winzige Henne heimlich 14 Eier in ihr Versteck gelegt hatte, die sie jetzt ausbrütete. 

Zwei Wochen später tauchten die ersten Köpfchen unter ihr auf und als alle 14 Küken geschlüpft waren führte sie sie in der Morgensonne in den Garten. Es waren die letzten warmen Sommertage und einige Tage zog Eibe mit ihren Kindern durch den Hühnergarten, wo die noch ungemähte Schafgarbe den Küken Schutz zu bieten schien, und zeigte ihnen, was ein Huhn können muss: wie man vor dem Picken kräftig in der Erde scharrt, wie man eine vorbeikommende Fliege einfängt und was man als Huhn fressen kann. Doch nach etwa einer Woche fehlte Eibe plötzlich: Die Kinder irrten als verlorenes Grüppchen durch die Wiese und Oliver fand Eibes Überreste in Graben neben der Wiese. Ein Raubvogel hatte sie erbeutet. Was nun mit den Küken, die noch so winzig waren? 

Als es auch noch anfing zu regnen, gelang es uns schließlich, sie einzufangen und in den Stall zu bringen. 

Dort installierte Oliver eine Wärmelampe und grub darunter eine runde Wanne ein, die wir mit Stroh und Sägespänen füllten. Nachdem wir das erste Küken hineingesetzt hatten, kamen auch die anderen angeflitzt und kuschelten sich in der Wärme zusammen. Inzwischen dürfen sie den Stall längst wieder verlassen. Sie müssen aber im nach oben gesicherten inneren Auslauf bleiben, da sie eine leichte Beute für vielerlei Raubtiere wären. Sie sind so zutraulich geworden, dass sie auf unsere Hände springen, um sich beim Füttern eine günstige Position zu erobern.